Christiane Latendorf

Eine kleine Ausstellung in der Natur. Hier fing alles an. Ich war in einem Traum und zeigte meiner Großmutter, Bilder, die an Bäumen hingen. Fürsorglich habe ich den Bäumen einen Schal umgebunden, damit sie nicht verletzt werden. Daran habe ich die Bilder aufgehängt. So wie hier auf dem Foto in einer Kirschallee bei Wilsdruff.

In 2022 bin ich nach 18 Jahren mit meinem Atelier umgezogen. Das bringt viel Raum zum Erinnern und Danke sagen. Ohne die Betrachter der Bilder und den Zauber des Augenblickes wäre alles ohne Sinn.

Mit dem ganzen Leben zusammen, den Pflanzen, Tieren, Menschen und Steinen kann Kommunikation entstehen. Steine sind Bewältigungsformen bezüglich Einsamkeit. Wir haben sie in die Hand genommen, sie betrachtet und gefühlt, ihre Linien und Zeichen gesehen und kleine Botschaften darauf gemalt und sie am Wegesrand als Glücksbringer abgelegt. Für manche von uns war das ein stiller Trost in der schweren und einsamen Zeit der Corona Pandemie.

Ebenso habe ich währenddessen 2020-2022, zu Hause an meinem Arbeitstisch, notgedrungen, kleine Bilder gemalt. Kleine Botschaften und Erinnerungen. Beim malen der Hand wurde mir bewusst, das ich gern mit links und mit rechts male. In dieser einen Hand sind meine beiden Hände drin. Auch das kleine, unscheinbare kann groß und kostbar sein. Mein Professor an der HfBK Dresden, sagte immer, wer kleine Bilder malen kann, kann auch große Bilder malen. Ich bekam Mut und malte auch sehr große Bilder. Sie sind mir genauso wichtig wie kleine Bilder am Kirschbaum.